Ein musikalisch bunter Eintopf

Der 52. Parksong "zwischen" den Jahren bietet u. a. Countrysongs, Jazzballaden und eigenwillig arrangierte Rockklassiker.

Ursprünglich war ein Parksong "zwischen" den Jahren gar nicht vorgesehen, glaubten doch die Verantwortlichen, dass aufgrund anderer traditioneller Veranstaltungen um diese Zeit der Publikumszuspruch nur spärlich ausfallen würde. Die Realität hat Fred G. Schütz und Klaus Reiter, die musikalischen Köpfe der Unplugged-Session und auch die "ParkPlatz" Betreiber Peter Stumpf und Peter Dreher Lügen gestraft. Vermutlich, weil die Veranstaltung doch ein sowohl spezielles, als auch treues Publikum hat und weil in dieser Zeit viele Musikliebhaber nicht arbeiten müssen, ist gerade der Parksong am letzten Montag im Dezember immer durchweg sehr gut besucht.

Besonders gespannt darf das Publikum wieder auf Karin Bieg (Gesang), Manuel Linkenheil (Gesang) und Gert Heckmann (Gitarre) sein. Bereits im Februar vorigen Jahres gab das Trio seine bemerkenswerte Visitenkarte ab. Auch an diesem Abend werden wieder "auf das Wesentliche reduzierte akustische Versionen einiger Hits" - so urteilte die lokale Presse - zu hören sein. In dieser Qualität ist das allerdings nur mit einem Gitarristen wie Heckmann möglich, der seinerseits auch wieder mit instrumentalen Eigenkompositionen aufwarten wird. Sein exzellentes Fingerpicking sucht übrigens in der näheren und weiteren Region seinesgleichen.

Eher dunkel getönten, ernsten Songs werden sich die "Men Without Horses" – Fred Schütz, Gitarre, Gesang und Mundharmonika und Max Paul am Piano – beim letzten "Parksong" des Jahres annehmen. Das Duo favorisiert üblicherweise country-nahes Material aus dem Fundus von Bob Dylan, Hank Williams oder Jerry Lee Lewis und bleibt sich der großen Linie auch bei diesem "Parksong" treu: Starke Songs, ohne Schnörkel dargeboten und zum Hinhören gedacht. Diesmal im Programm der "How Long Blues" in der Manier von Alexis Korner, das gospel-nahe "That Lucky Old Sun" in der Harmonisierung von Johnny Cash, Bob Dylans Endzeit-Songs "Not Dark Yet" und "Trying To Get to Heaven Before They Close The Door", dann Randy Newmans karg instrumentierte Klage "I Think It's Going To Rain Today" und schließlich das wehmütige Liebeslied aus dem Fundus von Willie Nelson und Keith Richards, "We Had It All".

Svenja Hinzmann (li.) und Lisa KoenigEiner der profiliertesten Musiker der gesamten Region ist ebenfalls wieder mit dabei. Hans Scharf, der die Gitarre genau so brillant spielt wie das Piano, hat dieses Mal gleich drei Sängerinnen mitgebracht: Svenja Hinzmann, eine Frau mit ganz außergewöhnlicher Stimme, die sich in praktisch allen musikalischen Sparten zu Hause fühlt, Lisa Koenig, eine junge Frau, die in der Vergangenheit bereits zweimal das Parksong Publikum beeindrucken konnte und Scharfs Tochter Lisa, die erst kürzlich beim diesjährigen X-Mas-Jam ihr Debut gegeben hat. Während Hinzmann und Koenig eher jazzlastige Stücke singen werden, greift Lisa Scharf u. a. in die "Grand Prix Eurovision de la Chanson" - Kiste, um einen durchaus gefälligen deutschen Country Song ("No no never") der Gruppe Texas Lightning zu interpretieren. Begleitet wird das Quartett übrigens von dem Bassisten Stefan Engelmann.

Und weil Hans Scharf nach seinen eigenen Worten "lieber musiziert als rumsitzt und auf seinen Einsatz wartet", wird er an diesem Abend auch Klaus Reiter begleiten. Die beiden werden Klassiker wie "Smoke on the water" (Deep Purple), "Have you ever seen the rain" (Creedence Clearwater Revival) oder "Honky Tonk Woman" (Rolling Stones) auf sehr eigenwillige Weise mit Piano und akustischer Gitarre interpretieren. Vermutlich ist zu "befürchten", dass die Songs erst beim zweiten Hinhören erkannt werden.

Auch die 52. Auflage der Akustiksession beginnt wie immer pünktlich um 21:00 Uhr und endet gegen 24:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Und noch immer hoffen die Verantwortlichen darauf, dass sich das Publikum bereits um diese Zeit "vollzählig" einfinden wird. Auch wenn man sich nach wie vor über mangelnden Zuspruch überhaupt nicht beklagen kann - in diesem Punkt wünscht man sich, vor allem für die Musiker, die zu Beginn spielen, eine Verbessserung.

Interessierte für den Februar Parksong im neuen Jahr - die Teilnehmer im Januar stehen bereits fest - melden sich bitte unter Tel. 06331 803008 bzw. 0176 96356877 oder E-Mail klaus.reiter@lowweb.net

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